
Interview Verwaltungsratspräsident und CEO
Die CSS hat sich auch im Jahr 2021, das im Zuge der Covid-Pandemie erneut viel Verunsicherung mit sich gebracht hat, als verlässliche Gesundheitspartnerin für ihre Kundinnen und Kunden bewährt. Ihre Stärke und ihren Erfolg verdankt sie der Kombination ihrer stark verankerten Wertehaltung und ungebrochener Entwicklungsfreude. Verwaltungsratspräsident Jodok Wyer und CEO Philomena Colatrella erörtern das erfreuliche Jahresergebnis.
Stabilität und Wandel im Gleichgewicht
Herr Wyer, wie ordnen Sie das Geschäftsjahr 2021 ein?
Jodok Wyer: Das Jahr 2021 mit seinen vielen besorgniserregenden Schlagzeilen liess gute Nachrichten zum Teil in den Hintergrund treten. Umso mehr freut es mich zu sehen, wie solide die CSS aufgestellt ist und wie mutig sich unser Unternehmen zeigt. Auf die Entwicklungen der Pandemie konnten wir erneut agil und effektiv reagieren. Die CSS hat ihren Leistungsauftrag auch in dieser schwierigen Zeit gegenüber der Gesellschaft und insbesondere ihren Kundinnen und Kunden einwandfrei erfüllt. Wir haben unsere finanziellen Ziele erreicht und mit der Unternehmensstrategie 2022 bis 2024 die Weichen für die Zukunft gestellt. Das gibt mir allen Grund, mit Optimismus nach vorne zu schauen.
Die CSS hat erneut viele Versicherte gewonnen. Warum,
Frau Colatrella?
Philomena Colatrella: In diesen Zeiten des Wandels und der vielen Unsicherheiten ist Vertrauen die stärkste Währung. Die CSS strahlt als Partnerin ihrer Kundinnen und Kunden solches Vertrauen aus. Das erneut starke Wachstum unseres Versichertenbestandes zeigt dies auf eindrückliche Art. Gleichzeitig haben noch nie so wenige Versicherte die CSS verlassen wie im letzten Geschäftsjahr. Dass wir derart loyale Kundinnen und Kunden haben, macht mich sehr stolz. In unserem Kerngeschäft tun wir, was wir versprechen: Die CSS bietet einen sehr guten Service, eine spürbare Kundennähe und eine bezahlbare, unterdurchschnittliche Prämie.

Raum für Talent und Ideen: Im Austausch mit Verwaltungsratspräsident und CEO erzählen Lernende, was sie an der CSS als Arbeitgeberin schätzen und was sie sich von der Zukunft erhoffen.
Wie geht die CSS mit den vielen Unsicherheiten der letzten Zeit um?
JW: Die CSS ist gewillt, die aktuellen Herausforderungen als Chance zu nutzen. Wir konnten unsere Widerstandskraft im zweiten Pandemiejahr erneut unter Beweis stellen und sind daran, unsere Strategie weiter zu schärfen. Das Wertesystem unserer Organisation gibt uns dabei die nötige Orientierung und Stabilität. Ich denke da in erster Linie an die Bedeutung von Solidarität und Eigenverantwortung und an den gewissenhaften Umgang mit Risiken. Dazu gehört aber auch unser Bekenntnis zu einem freiheitlichen Gesundheitswesen, das die Grundlage für Innovation und Angebotsvielfalt ist. Ich darf sagen: Stabilität und Wandel befinden sich bei der CSS im Gleichgewicht.
PC: Das ist entscheidend, denn unser Markt ist vielerorts im Umbruch. Das gilt etwa für die Rolle der Vermittler, die sich mit der Branchenvereinbarung stark wandelt und damit das gesamte System in Bewegung bringt. Die CSS setzt hier unter anderem auf die fortlaufende Stärkung ihres Aussendienstes und flächendeckende Präsenz in allen Landesteilen und Kantonen. Im Umbruch ist aber auch das Zusatzversicherungsgeschäft. Wir setzen uns für eine grössere Transparenz in den Verträgen mit den Spitälern ein. Gleichzeitig arbeiten wir mit Hochdruck daran, eine neue, zukunftsgerichtete VVG-Produktgeneration zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.

Wie hat die CSS ihre Weichen
für die Zukunft gestellt?
JW: Die CSS will die Entwicklungen in der Branche weiterhin mit konstruktiven Vorschlägen mitprägen. Mit unserer Innovationskraft spielen wir eine wichtige gestalterische Rolle im «Ökosystem Gesundheit», und dies seit bald 125 Jahren. Unser vertiefter Strategiecheck im letzten Jahr hat gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. In der Strategieperiode 2022 bis 2024 gehen wir einen Schritt weiter und wollen uns als Gesundheitspartnerin noch stärker differenzieren.
Wie kann das gelingen?
PC: Wir werden weiter in die umfassende Betreuung unserer Kundinnen und Kunden investieren, bauen die Versicherungslösungen in allen Bereichen aus und stärken kreative Ansätze für eine integrierte Versorgung aus einer Hand. Rund um das Thema «Krankheit und Gesundheit» werden wir unseren Kundinnen und Kunden mit Rat und gezielten Hilfestellungen zur Seite stehen. Entsprechende Angebote werden in den kommenden Jahren das Kerngeschäft wesentlich ergänzen. Das tun wir als Unternehmen, aber auch mit starken Partnern. Mit ausgewählten Beteiligungen an Start-ups und der Förderung von Forschungspartnerschaften wollen wir die Gesundheitsversorgung noch vernetzter denken, neue Geschäftsmodelle ausloten und unseren Kundinnen und Kunden früh Zugang zu neuen Behandlungsformen und Angeboten ermöglichen.

Standpunkt des VR-Präsidenten Jodok Wyer

Standpunkt der CEO Philomena Colatrella