Geschäftsverlauf 2021
Ein erfreuliches Geschäftsjahr
Die CSS Gruppe hat im Geschäftsjahr 2021 mit einem Jahresgewinn von 105,8 Millionen Franken erneut ein gutes Ergebnis erzielt. Sie steht auf einem soliden Fundament und stellte ihre Widerstandskraft eindrücklich unter Beweis. Per 1. Januar 2022 verzeichnet die CSS ein Kundenwachstum von 64 891 Versicherten und konsolidiert damit
ihre führende Marktstellung.
Das Wichtigste auf einen Blick
Combined Ratio KVG
Franken
Betrugs- und Wirtschaftlichkeitsprüfungsfälle
AVM-Versicherte

Auch im zweiten Pandemiejahr können wir auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Das Unternehmensergebnis belief sich 2021 auf 105,8 Millionen Franken, dies bei Prämieneinnahmen von insgesamt 6,6 Milliarden Franken. Dieses erfreuliche Ergebnis basiert auf einem überzeugenden versicherungstechnischen Ergebnis, hoher Kostendisziplin und einer – trotz des insgesamt unsicheren wirtschaftlichen Umfelds – guten Anlagerendite von 5,2 Prozent.
Kündigungen auf Rekordtief
Die CSS gewann auch 2021 viele Neukundinnen und -kunden. Dies dank überzeugender Services, attraktiver Prämien und des grossen Vertrauens, das sie gerade in der Pandemie bei der Schweizer Bevölkerung genoss. Per Anfang Januar 2022 stieg unser Versichertenbestand um 64 891, was einem Wachstum von 4,5 Prozent entspricht. Mit 1 531 209 Versicherten haben wir per 1. Januar 2022 einen neuen Höchststand in der Grundversicherung erreicht. Besonders erfreulich dabei: Noch nie haben so wenige Kundinnen und Kunden die CSS verlassen.
Bezahlbare Prämien als Resultat einer nachhaltigen Geschäftsführung
Wir haben unser Versprechen wiederum eingehalten und unseren Versicherten eine attraktive Prämie für das Folgejahr angeboten. Im September konnten wir eine durchschnittliche Senkung der Prämie für 2022 um 1,1 Prozent bekanntgeben, während die Krankenversicherungsbranche lediglich eine Prämiensenkung von 0,2 Prozent vermeldete. Auch hier zahlt sich unsere nachhaltige Geschäftspolitik direkt für unsere Versicherten aus. Die attraktiven Prämien und unsere Leistungen überzeugen immer mehr Menschen.

Versicherte profitieren vom Erfolg der CSS
Trotz knapper Prämienkalkulation ist die Solvenzquote der KVG-Gesellschaften in den letzten Jahren stetig gestiegen – aufgrund guter Anlageresultate und der Auswirkungen der Corona-Krise auf die Leistungskosten. Das erlaubt uns, im Jahr 2022 Reserven abzubauen und den Kundinnen und Kunden insgesamt 90 Millionen Franken zugutekommen zu lassen. Dies in Form von Erlassen auf die monatlichen Prämien, die damit nochmals attraktiver werden und im Zuge des Reserveabbaus durchschnittlich um ganze 2,8 Prozent sinken. Je nach Geschäftsgang und Situation an den Kapitalmärkten behält sich die CSS vor, den Abbau der Reserven in den kommenden Jahren fortzusetzen. Trotzdem: Unsere erste Priorität bleibt, Überschüsse in der obligatorischen Krankenversicherung (OKP) so einzusetzen, dass wir jedes Jahr unterdurchschnittliche Prämien anbieten können.
Auf grosses Echo stiessen unsere beiden digitalen Plattformen «enjoy365» und «active365», mit denen wir eine gesunde Lebensweise fördern und unsere Kundinnen und Kunden am Erfolg der CSS teilhaben lassen.
Bruttoleistungen haben um 4,5 Prozent zugenommen
Der Schaden- und Leistungsaufwand in der Grundversicherung beläuft sich auf 5,1 Milliarden Franken. Das entspricht einer Zunahme von 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Anstieg von 4,5 Prozent pro versicherte Person. Damit steigen die Kosten in der Grundversicherung bei der CSS etwas weniger stark an als im Branchendurchschnitt (5,3 Prozent pro Versicherten). Covid-19-bedingte Effekte (wie die Ausgaben für Impfungen) und Mehrkosten im ambulanten Bereich (u.a. Physiotherapie) führten zu einer Zunahme der Leistungskosten. Zudem stiegen die Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr an. 2020 sorgten die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie dafür, dass das langjährige Kostenwachstum kurzfristig gedrosselt wurde.
Disziplin und Kontrolle als Erfolgsfaktoren
Beim Management der Leistungskosten bewies die CSS auch in diesem Berichtsjahr Disziplin – im Interesse ihrer Versicherten. In der Grundversicherung und bei den Zusatzversicherungen haben wir 2021 sämtliche Rechnungen sorgfältig geprüft und wiederum kostendämpfende Massnahmen umgesetzt. Durch eine konsequente Rechnungsprüfung konnten wir dadurch Mehrkosten von insgesamt 663,7 Millionen Franken vermeiden.
Die CSS bemüht sich in vielfältiger Weise, die Entwicklung der Leistungskosten einzudämmen. So haben wir 2021 unsere Leistungsprüfung im Bereich des gleichzeitigen Bezuges von ambulanten und stationären Leistungen intensiviert (Verhinderung von 3,6 Millionen Franken unrechtmässiger Leistungskosten). Die Überprüfung der Leistungspflicht und Rückforderungen im Bereich von Off-Label- Medikamenten bei Pharmafirmen sowie die Umsetzung der Rückforderungen aus den Preismodellen der Spezialitätenliste (SL) verhinderten Mehrkosten im Umfang von rund 34,5 Millionen Franken.
Die Betrugs- und Wirtschaftlichkeitsprüfung der CSS hat im Geschäftsjahr 2021 insgesamt 238 Fälle aufgedeckt. So konnten bei Ärzten, Spitex- und Physiotherapie-Organisationen, anderen Leistungserbringern und Versicherten unrechtmässige Leistungen von 24,7 Mio. Franken korrigiert werden.
Die ergriffenen Massnahmen haben auch eine korrigierende Wirkung auf das zukünftige Verhalten der Akteure im Gesundheitswesen, etwa auf die Rechnungstellung der Leistungserbringer.
Verantwortungsvoller Umgang mit den Prämiengeldern
Als Teil unserer nachhaltigen Geschäftsführung verfolgen wir ein striktes Management der Verwaltungskosten. Seit 2013 haben wir diese kontinuierlich gesenkt. Die mit der Digitalisierung verbundenen Möglichkeiten der Effizienzsteigerung und der verantwortungsvolle Umgang mit den Prämiengeldern unserer Versicherten haben dazu geführt, dass wir die Kosten tief halten konnten. Mit einem Verwaltungskostensatz von 7,5 Prozent bleibt die CSS eine der effizientesten Krankenversicherungen der Schweiz. Seit Jahren wird sie regelmässig für ihre tiefen Verwaltungskosten ausgezeichnet. Unsere eiserne Kostendisziplin kommt in Form tieferer Prämien direkt den Kundinnen und Kunden zugute.
Angepasste Konzernstruktur
Die Rahmenbedingungen im Krankenversicherungsmarkt haben sich in den letzten Jahren verändert. Der verfeinerte Risikoausgleich hat dazu geführt, dass sich die Prämien in der Grundversicherung schweizweit immer mehr angeglichen haben. Die CSS hat auf diesen Wandel reagiert und 2021 ihre Konzernstruktur angepasst. In der Grundversicherung haben wir die INTRAS Kranken-Versicherung AG und die Sanagate AG per 1. Januar 2022 mit der Arcosana AG fusioniert. Im Bereich Zusatzversicherung fusionierte die INTRAS Versicherung AG mit der CSS Versicherung AG. Diese Fusionen reduzieren den administrativen Aufwand weiter und vereinfachen die Abläufe. Sie tragen dazu bei, unseren Kundinnen und Kunden dauerhaft stabile und günstige Prämien anzubieten.
Kundennähe weiter ausgebaut
Unsere Kundinnen und Kunden erwarten einen schnellen und einfachen Zugang zu medizinischen Leistungen. Um dies zu garantieren, baut die CSS einerseits das digitale Angebot und andererseits den direkten Kundenkontakt vor Ort aus.
Das digitale Kundenportal «myCSS» hat seine Rolle als zentraler Kommunikationsdreh- und Angelpunkt weiter gefestigt. 835 126 unserer Kundinnen und Kunden rufen auf ihm ihre Police auf, verschaffen sich so einen Überblick über ihre Versicherungsleistungen oder übermitteln uns ihre Rechnungen.
Mit 99 Standorten verfügt die CSS über eine starke regionale Präsenz in der ganzen Schweiz. Damit unterstreichen wir, wie wichtig uns der persönliche Kontakt zu unseren Versicherten ist. Zudem machen wir mit dem neuen Agenturkonzept das Thema Gesundheit auch vor Ort erlebbar. Seit 2021 sind auch die Agenturen Baden, Bellinzona, Meilen und Nyon nach dem neuen, innovativen Konzept gestaltet.

Eine App als Meilenstein für die integrierte Versorgung
Mit unserem alternativen Versicherungsmodell «Multimed» haben wir Pionierarbeit geleistet und den Grundstein für eine integrierte Gesundheitsversorgung gelegt. Mit «Multimed» können die Kundinnen und Kunden im Krankheitsfall frei wählen zwischen einem Hausarzt oder einer Hausärztin in einem Netzwerk, einer Gruppenpraxis oder der Telemedizin als erster Anlaufstelle. Seit 2021 ist das Angebot in der ganzen Schweiz verfügbar. Die CSS unterstreicht damit ihr Engagement für eine besser vernetzte Gesundheitsversorgung.
Eine weitere digitale Innovation ist die seit August 2021 als Pilotprojekt operative Gesundheitsplattform «Well». Die App erleichtert den Kundinnen und Kunden den Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen. Mit wenigen Klicks haben sie rund um die Uhr Zugang zu individuell zugeschnittenen und qualitätsgeprüften Gesundheitsservices. So klären sie zum Beispiel schnell und bequem allgemeine Gesundheitsfragen, führen einen digitalen Symptomcheck durch und erhalten eine fundierte medizinische Ersteinschätzung, vereinbaren einen Termin mit einer
telemedizinischen Fachperson und bestellen Medikamente. Die CSS arbeitet hier Hand in Hand mit der Visana, dem Telemedizin- und Digital-Health-Anbieter Medi24 sowie der Zur-Rose-Gruppe. Für dieses Projekt haben sich zum ersten Mal Partner aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens zusammengetan, um eine Rundum-Gesundheitsversorgung zu schaffen.
Ausbau weiterer Versicherungslösungen
Ergänzend zu ihrem Kerngeschäft bietet die CSS Hausrat- und Haftpflicht-, Reise-, Rechtsschutz- und Gebäudeversicherungen an und will in diesem Segment in den kommenden Jahren kontinuierlich wachsen.